Diese Aminosäure gilt als entgiftender und reinigender Vitalstoff, unterstützt die Leberfunktion und den Abbau von Alkohol, befreit das Blut von schädlichen Stoffen und regt die Ausschwemmung an – Asparagin hat also auch eine harntreibende Wirkung.
Wovon hängt Dein Asparaginspiegel ab?
Obwohl Asparagin hauptsächlich in Deinem Körper gebildet wird, spielt Deine Ernährung eine große Rolle für den Asparaginspiegel. Denn für die Produktion werden Asparaginsäure und Glutamin benötigt, die wiederum über das Essen zugeführt werden müssen.
Zudem sind Dein Bedarf und die Herstellung der Substanz entscheidend. Werden beispielsweise große Mengen der Aminosäure bei der Entgiftung des Blutes oder durch anhaltenden Stress verbraucht, ist der Tagesbedarf entsprechend erhöht. Bereits hierdurch kann der Asparaginspiegel niedrig ausfallen. Weiterhin können Krankheiten oder zunehmendes Alter dazu führen, dass Asparagin nicht mehr in ausreichender Menge hergestellt werden kann. Auch dann ist die Aufnahme über die Ernährung oder eine Nahrungsergänzung entscheidend.
Wer ist besonders von Asparaginmangel betroffen?
Zu einem Mangel an Asparagin kommt es bei einer Unterversorgung mit Glutamin und Asparaginsäure sowie bei einem generellen Eiweißdefizit in der Ernährung. Zudem kann ein hoher Bedarf einen Asparaginmangel begünstigen. Die folgenden Faktoren können einen solchen Zustand begünstigen:
- Mangelernährung: Sehr einseitige Diäten, eine eiweißarme Ernährung aber auch Essstörungen wie Bulimie und Magersucht können dazu führen, dass dem Körper nicht ausreichend Ausgangsstoffe für die Bildung von Asparagin zur Verfügung stehen. Ein Mangel ist dann vorprogrammiert.
- Entgiftung: Die semi-essenzielle Aminosäure wirkt blutreinigend, baut Alkohol ab und entgiftet den Körper. Werden dem Organismus große Mengen Giftstoffe zugeführt – beispielsweise durch Rauchen, Alkohol und Drogen oder eine belastende Ernährung – ist der Bedarf an Asparagin deutlich erhöht. Hierdurch kann ein Defizit entstehen.
- Erkrankungen: Bei einigen Erkrankungen, wie beispielsweise bestimmten Formen von Leukämie, fehlen die zur Bildung von Asparagin nötigen Hilfsstoffe, wodurch ein Mangel entsteht.
Wer ist besonders häufig von einer Asparaginüberversorgung betroffen?
Eine Überversorgung an Asparagin kommt nur selten vor und ist zumeist auf asparaginhaltige Nahrungsergänzungen zurückzuführen. Betroffen sind also im Grunde nur Menschen, die entsprechende Supplemente zu sich nehmen.
Welche Folgen hat ein Asparaginmangel?
Da die im Spargel entdeckte Aminosäure Asparagin an zahlreichen Vorgängen und Funktionen in Deinem Körper beteiligt ist, macht sich ein Mangel auf verschiedenen Wegen bemerkbar. Vor allem die allgemeine Leistungsbereitschaft leidet bei einem Defizit, es gibt jedoch auch andere Symptome eines bestehenden Mangels.
Welche Folgen kann eine Asparaginüberversorgung auf Dich haben?
Wird bei niedrigen Asparaginwerten Asparaginsäure zugeführt, steigt der Asparaginspiegel an. Hierdurch kann eine Verbesserung auf vielen Ebenen erreicht werden. Krankhaft erhöhte Werte können hingegen zu Schäden führen, wobei sich hierfür noch keine eindeutigen Forschungsresultate finden.
Welche Symptome treten bei einem Asparaginmangel auf?
Fehlt Asparagin im Organismus, laufen einige Prozesse auf Sparflamme oder sind gänzlich gestört. Mögliche Symptome sind dann:
- Leistungsfähigkeit: Chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit, nachlassende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und fehlender Antrieb sind typisch für einen Mangel an Asparagin. Dadurch sprechen derlei Symptome oftmals gut auf eine erhöhte Zufuhr der Aminosäure an.
- Ausdauer: Wenig Energie, schnelle Erschöpfung und sinkendes Durchhaltevermögen treten häufig bei einem Asparaginmangel auf.
- Libido: Dass Spargel ein Aphrodisiakum ist, wussten bereits die alten Römer. Auch hieran ist Asparagin mitverantwortlich, denn es erhöht das allgemeine Wohlbefinden, steigert die Energie und wirkt anregend. Fehlt es hingegen, sinkt auch die Libido.
- Krankheiten, Reizungen und Wunden: Asparagin stärkt das Immunsystem zum einen und hilft ihm andererseits dabei, körpereigene Zellen als solche zu erkennen. Besteht ein Mangel, kann der Organismus anfälliger für Infektionen und Entzündungen werden, es kommt schneller und gehäuft zu allergieähnlichen Reizungen. Zudem heilen Wunden meist schlechter ab.
- Entgiftung: Da Asparagin eine blutreinigende Wirkung hat und die Leber beispielsweise beim Abbau von Alkohol unterstützt, kann ein Mangel zu leichten Vergiftungserscheinungen führen. Alkohol wird unter anderem schlechter vertragen, die Haut kann jucken und brennen.
- Nieren: Sind die Ausscheidungsorgane in ihrer Funktion gestört, kann sich dahinter ein Asparaginmangel verbergen. Als harntreibende Substanz unterstützt diese Aminosäure die Nieren, wodurch sich ein Defizit auch in diesem Bereich bemerkbar machen kann.
Welche Symptome können bei einer Asparaginüberversorgung auftreten?
Bei den möglichen Folgen und Symptomen einer Asparaginüberversorgung gehen die Meinungen stark auseinander. Einerseits wird vermutet, dass es im Zusammenspiel mit anderen Substanzen zu schweren Nervenschädigungen kommen kann. Andererseits existieren weder Angaben zum Tagesbedarf noch Studien mit eindeutigen Hinweisen auf einen solchen Effekt.
Da die semi-essenzielle Aminosäure in Lebensmitteln – Spargel ausgenommen – nur in geringen Mengen vorkommt, ist es entsprechend schwierig über die Ernährung allein einen erhöhten Spiegel zu erzeugen. Dieser tritt im Grunde nur auf, wenn große Mengen Asparaginsäure und Glutamin über ein Ergänzungsmittel zugeführt werden.
Mögliche Symptome einer solchen Überdosierung sind Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Kribbeln und Kopfschmerzen.
Wo ist Asparagin enthalten?
Asparagin steckt hauptsächlich in Spargeln und hierin in großen Mengen. Dazu enthalten die folgenden Lebensmittel die lebenswichtige Aminosäure:
- Innereien: Vor allem in der Leber reichert sich Asparagin an.
- Gemüse: Spinat, Kartoffeln, Brokkoli, grüne Bohnen und Linsen enthalten vergleichsweise große Mengen Asparagin. An den Gehalt von Spargel reichen sie allerdings nicht heran.
- Fruchtsäfte
- Kakao
Weitere Lebensmittel findest Du in unserer Liste der Asparaginhaltigen Lebensmittel.
Welche Wirkungen und Nebenwirkung hat Asparagin?
Asparagin ist für Deine Gesundheit unentbehrlich und hat positive Wirkungen auf das Wachstum, die Nerven und andere Prozesse sowie Organe. Gänzlich ungefährlich ist die Aminosäure in bestimmten Verbindungen allerdings nicht.
Welche Wirkungen kann Asparagin auf Dich haben?
Die Wirkungen der Aminosäure Asparagin sind vielfältig und umfassen:
- Stärkung des Immunsystems
- Blutreinigung und Entgiftung des Körpers, Unterstützung von Leber und Nieren
- Positiver Einfluss auf die Nerven und die Weiterleitung von Impulsen, Stärkung der geistigen Leistungsbereitschaft
- Steigerung von Ausdauer und Durchhaltevermögen sowie Energie
- Aufbau und Erhalt von Muskelmasse
- Unterstützung bei der gezielten Entgiftung, zum Beispiel bei einem Entzug
- Regulierung des Blutdrucks
Welche Nebenwirkungen kann Asparagin haben?
Asparagin ist zwar lebenswichtig, kann in der Verbindung von reduzierenden Zuckern, Hitze und einem geringen Wassergehalt aber zur Bildung von Acrylamid führen. Diese Substanz ist berüchtigt und vergleichsweise bekannt, da sie unter Verdacht steht Krebs zu erzeugen. Die benötigten Voraussetzungen für die Entstehung von Acrylamid finden sich vor allem in Getreide und Kartoffeln, wenn diese beziehungsweise Produkte aus ihnen frittiert oder bei hohen Temperaturen gegart werden.
Wie viel Asparagin benötigt der Körper?
Angaben zum Tagesbedarf von Asparagin gibt es weder seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung noch von der Weltgesundheitsorganisation. Da sich Dein Körper in der Regel selbst versorgen kann, reicht eine ausgewogene Ernährung und entsprechende Zufuhr von Asparaginsäure und Glutaminsäure meist aus.
Was bedeuten Deine Asparaginwerte?
Durch ein Aminogram oder ein komplettes Aminosäureprofil können Deine Asparaginwerte festgestellt werden. Erst bei wiederholten Blutuntersuchungen und unter Berücksichtigung Deiner Ernährung sowie Lebensgewohnheiten lässt sich aber ein Mangel oder eine dauerhafte Erhöhung des Spiegels eindeutig diagnostizieren.
Abweichungen von den Referenzwerten – die für Erwachsene bei 27 bis 67 µmol pro Literliegen – können auf eine mangelnde Versorgung aber auch auf eine Überdosierung von Nahrungsergänzungen oder Krankheiten schließen lassen.
Ist eine Nahrungsergänzung mit Asparagin beziehungsweise Asparaginsäure für Dich sinnvoll?
Supplemente mit Asparagin existieren im Handel nicht, die Aminosäure kann aber von ärztlicher Seite und bei Bedarf eingesetzt werden. Als Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der Asparaginwerte kannst Du zudem auf Asparaginsäure und Glutaminsäure zurückgreifen. Sinnvoll ist das allerdings nur, wenn ein Mangel besteht oder Dein Bedarf durch körperliche Belastungen erhöht ist.
Auch dann ist eine ausgewogene Versorgung durch die Ernährung aber gesünder und besser, da hier nicht nur isolierte Stoffe zugeführt werden.
Quellen
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- H. Lorenz: Bestimmung von Asparagin und Glutamin in einem automatischen Mehrsäulenanalysator. In „Journal of Chromatography A“, 27(1967), Elsevier BV ISSN 0021-9673
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- Alton Meister: Glutamate, glutamine, glutathione, and related compounds. Academic Pr., 1985, ISBN 0121820130