Wenn Du wissen möchtest, wie gut Du mit Eisen versorgt bist, testest Du Dein Blut – Logisch. Neben den gewöhnlichen Biomarkern, Hämoglobin und Serum-Ferritin, kann Dir vor allem der Gehalt an löslichen Transferrinrezeptoren (sTfR) Deinen Eisenstatus anzeigen. Erfahre hier mehr darüber, welche Rolle dieser Marker in Deinem Eisen-Stoffwechsel spielt und wie er mit dem Marker Transferrin zusammenhängt.

Löslicher Transferrinrezeptor: Der Marker zur Bestimmung Deines Eisenstatus

Was ist Transferrin?

Transferrin ist ein Protein, das in Deiner Leber gebildet wird. Es bindet Eisen, das frei in Deinem Blut schwimmt und leitet es zu den Zellen in denen es benötigt wird. Auf den Zielzellen befinden sich spezielle Transferrinrezeptoren (TfR1, TfR2), an die das Transferrin bindet. Dadurch nehmen Deine Zellen das Eisen auf und speichern es als sogenanntes Ferritin(Depoteisen). Da Eisen für den Sauerstofftransport in unserem Blut zuständig ist, kann Transferrin diesen indirekt beeinflussen und dadurch Einfluss auf das Wachstum Deiner Zellen nehmen.

Was sind lösliche Transferrinrezeptoren (sTfR)?

Was sind lösliche Transferrinrezeptoren (sTfR)?

Neben den Transferrinrezeptoren TfR1 und TfR2, die sich auf unseren Zellen befinden, um Transferrin zu binden und dadurch Eisen aufzunehmen, gibt es noch einen Art von Rezeptoren: lösliche Transferrinrezeptoren (sTfR). Diese schwimmen frei in unserem Blut und entstehen, wenn sich TfR1 oder TfR2 von den Zellwänden lösen.

Welche Wirkungen und Nebenwirkungen hat Transferrin bzw. haben lösliche Transferrinrezeptoren?

Wirkungen

Transferrin ist in unserem Blut für den Eisentransport und damit unsere Eisenversorgung zuständig. Da Eisen ein wichtiger Bestandteil des sauerstoffbindenden Hämoglobins ist, brauchen wir das Spurenelement für den Sauerstofftransport und die Sauerstoffbindung in unserem Körper.

Nebenwirkungen

Eine Fehlfunktion der Transferrinrezeptoren TfR1 und TfR2 kann dazu führen, dass wir eine sogenannten Hämochromatose, eine Überversorgung mit Eisen bekommen. Im Gegensatz dazu kann ein Eisenmangel zu einer Eisenmangelanämie führen. Sowohl Eisenunterversorgung als auch eine Eisenüberversorgung können also negative Auswirkungen auf Deinen Organismus haben.

Welche Folgen hat ein Transferrin-Mangel?

Welche Folgen hat ein Transferrin-Mangel?

Bei einem Transferrin-Mangel, können Deine Zellen nicht genug Eisen aus Deinem Blut aufnehmen. Dadurch werden weniger lösliche Transferrinrezeptoren (sTfR) gebildet wodurch nur eine bestimmte Menge Eisen in Deine Zellen aufgenommen werden kann. Dadurch häuft sich überschüssiges Eisen in Deinem Blut an und kann zu einer Überversorgung mit Eisenführen. Langfristig kann das wiederum Deine Organe schädigen und die Funktion Deiner Leber beeinträchtigen. Du kannst einen Transferrin-Mangel und eine damit verbundene Überversorgung mit Eisen durch diese Symptome bemerken:

  • Müdigkeit, Schwäche
  • Leistungs- und Konzentrationsstörungen
  • Gelbfärbung der Haut und der Augen (Ikterus)
  • Leberfunktionsstörungen
  • __Störungen von Drüsen und Hormone__n
  • Herzrhythmusstörungen
  • Diabetes Mellitus
  • erhöhte Knochenbrüchigkeit
  • Hämochromatose (Überversorgung mit Eisen)

Welche Folgen hat ein Überschuss an Transferrin?

Welche Folgen hat ein Überschuss an Transferrin?

Ein Überschuss an Transferrin hat keine direkten Folgen, sondern zeigt uns an, dass wir einen Eisenmangel oder einen erhöhten Bedarf an Eisen haben. Denn Transferrin transportiert Eisen in unsere Zellen. Ist der Wert hierfür zu hoch, bedeutet das, dass einige Transferrin-Proteine “arbeitslos” sind und kein Eisen transportieren. Das können wir auch an einem hohen Blutwert für den löslichen Transferrinrezeptor (sTfR) ablesen. Eine Überversorgung mit Transferrin und den damit verbundenen Eisenmangel kannst Du an diesen Symptomenerkennen:

  • Blässe
  • Infektanfälligkeit
  • Schwächegefühl
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Konzentrationsstörungen
  • Anämie (Blutarmut)

Wo ist Transferrin enthalten?

Wo ist Transferrin enthalten?

Du kannst Transferrin nicht “essen”, denn unser Körper – genauer gesagt unsere Leber – bildet Transferrin selbst. Eine erhöhte Transferrin-Konzentration im Blut zeigt uns dabei einen Eisenmangel an. Dagegen kann Dir eine eisenreiche Ernährung helfen. Vor allem Fleisch und Leber sind reich an Eisen. Als pflanzliche Alternativen können Hülsenfrüchte, Haferflocken, Spinat und Vollkornprodukte Deine Eisenversorgung unterstützen. Hier kannst Du noch mehr eisenhaltigen Lebensmittel mit Angaben zu ihrem Eisengehalt finden.

Wie viel Transferrin benötigt Dein Körper?

Wie viel Transferrin benötigt Dein Körper?

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen Männern eine Zufuhr von 10 mg Eisen täglich und Frauen 15 mg Eisen pro Tag.

Was bedeutet Dein sTfR-Wert?

Was bedeutet Dein sTfR-Wert?

An einem hohen sTfR-Wert kannst Du einen Eisenmangel bereits sehr frühzeitig erkennen. Dein Körper produziert bei einem Mangel nämlich als erstes mehr Transferrinrezeptoren, um die Eisenaufnahme zu verbessern – und das zeigt Dir ein hoher sTfR-Wert an. Das geschieht noch lange bevor Dein Hämoglobin-Wert absinkt. Zusätzlich wird Dein sTfR-Wert, im Unterschied zu Serum-Ferritin (Speicher-Eisen), auch nicht durch akute Leberfunktionsstörungen oder bösartige Tumore beeinflusst.

Durch Biomarker sTfR (löslicher Transferrinrezeptor) kannst Du einen Eisenmangel bereits sehr früh erkennen. Teste ihn ganz einfach mit unserem myFitness Bluttest von Zuhause aus.

Quellen

  • Müller M.J., “Ernährungsmedizinische Praxis: Methoden – Prävention – Behandlung”, Springer Verlag, 2007
  • Welch S., “Transferrin: The Iron Carrier”, CRC Press, 1992
  • Wick M., Pinggera W., Lehmann P., “Eisenstoffwechsel, Anämien Diagnostik und Therapie: Neue Konzepte bei Renaler Anämie und Rheumatoider Arthritis”
  • Templeton D., “Molecular and Cellular Iron Transport”, CRP Press, 2002
  • Anderson G.J., McLaren G.D., “Iron Physiology and Pathophysiology in Humans”, Springer Science & Business Media, 2012
  • Ferguson et al., “Serum transferrin receptor distinguishes the anemia of chronic disease from iron deficiency anemia.” Department of Medicine, Kansas University Medical Center, USA, 1992 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1583389

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