Die überlebenswichtigen und vielseitigen Vitalstoffe werden auch als Makroelemente bezeichnet. Erfahre hier, was diese Substanzen in Deinem Körper bewirken können.
Mineralstoffe: Die Salze des Lebens
Was sind Mineralstoffe?
Mineralstoffe werden umgangssprachlich auch als „Minerale“ oder “Mineralien” bezeichnet. Sie zählen zu den sogenannten „anorganischen Stoffen“, die Dein Körper für einen reibungslosen Ablauf der Stoffwechselprozesse benötigt. Die anorganischen Substanzen kann Dein Körper nicht selbst herstellen. Deshalb müssen Mineralstoffe über die Nahrung zugeführt werden.
Mineralstoffe werden als „Bausteine des Körpers“ oder als „Salze des Lebens“ bezeichnet, denn ohne diese funktioniert das Zusammenspiel Deiner Muskeln und Nerven ebenso wenig wie die Blutbildung oder das Wachstum.
Wichtig für Leistungsfähigkeit und Gesundheit
Mineralstoffe sind selbst keine Energieträger. Sie nehmen in Deinem Körper jedoch zahlreiche Aufgaben wahr und sind wichtig, um Deine Leistungsfähigkeit sowie Gesundheit zu erhalten. Einige Mineralstoffe sind in ihrer Elementarform sogar giftig, jedoch in Verbindung mit anderen Elementen essentiell (lebensnotwendig).
Mineralstoffe sind Bestandteil Deiner Knochen und Zähne und übernehmen eine stützende und strukturelle Funktion. Einige werden gebraucht, um Deine Stoffwechselprozesse, Deinen Säure-Basen-Haushalt sowie Deinen Wasserhaushalt zu regulieren.
Mengenelemente
Die Mineralstoffe werden in zwei Gruppen unterteilt: die Mikro- und die Makroelemente. Mineralien, von denen Du jeden Tag mehr als 50 Milligramm benötigst, werden als „Mengenelemente“ oder „Makroelemente“ bezeichnet. Im Gegensatz dazu benötigt Dein Körper Spurenelemente (Mikroelemente) lediglich in Massenanteilen von weniger als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Mengenelemente sind: Calcium, Kalium, Natrium, Magnesium und Phosphor.
Dein Organismus besteht zu ungefähr 95 % aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Die restlichen 5 % Deiner Körpermasse bilden die fünf Mengenelemente, die für Deinen Körper unverzichtbar sind.
In wässrigem Milieu liegen Mengenelemente meistens als Ionen vor. Das bedeutet, dass sie als negativ oder positiv geladene Teilchen anzutreffen sind. Diese Mengenelemente werden auch als „Elektrolyte“ bezeichnet.
Ein hoher Anteil des Bedarfs an Mengenelementen kann über das Trinkwasser gedeckt werden. Die im Wasser gelösten Elektrolyte erreichen wenige Sekunden nach der Einnahme Deinen Körperkreislauf. Die Zellflüssigkeit (Zytosol) jeder Zelle beinhaltet beispielsweise gelöstes Natrium, Magnesium, Kalium und Calcium.
Ohne diese Mineralstoffe können die Zellen nicht kommunizieren. Deshalb ist Dein Körper lebenslang auf die Mengenelemente angewiesen und muss diese über die Ernährung zugeführt bekommen.
Welche Mineralstoffe gibt es?
Zu den Mineralstoffen gehören Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor. Die sogenannten Makroelemente sind nicht nur an sich wichtig, sondern sorgen auch dafür, dass Vitamine und andere Stoffe in Deinem Organismus richtig aufgenommen werden.
Fehlt Deinem Körper ein Mineralstoff, so kann das langfristig weitreichende Folgen haben. Ein solcher Mangel kann den ganzen Körper durcheinander bringen, da es zu einer Art Kettenreaktion kommt, die auch andere Mineralstoffe betreffen kann. Deshalb ist ein ausgewogener Mineralstoffhaushalt wichtig für das perfekte Funktionieren Deiner Stoffwechselprozesse.
Die moderne Ernährungsweise ist oft geprägt von industriell hergestellten Lebensmitteln, die bereits einen hohen Anteil an Mineralien und Zusatzstoffen aufweisen. Da Mineralstoffe miteinander arbeiten und es ermöglichen, dass die Zellen miteinander kommunizieren, kann es vorkommen, dass ein Überschuss an einem Mineralstoff dazu führt, dass ein anderer Mineralstoff reduziert wird.
Im Folgenden erfährst Du, welche Funktionen die einzelnen Mineralstoffe in Deinem Körper übernehmen. Du wirst sehen, Mineralstoffe sind regelrechte Alleskönner!
Calcium: Der Allrounder
Der Mineralstoff Calcium ist ein wichtiger Baustein Deines Gewebes und der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff.
Ca. 99 % des Calciums in Deinem Körper (etwa 1 Kilo) sind in Deinem Skelett gespeichert. Nur durch eingelagerte Calciumverbindungen können Deine Knochen und Zähne widerstandsfähig und hart sein.
Calcium spielt auch eine große Rolle bei der Aktivierung der biologischen Systeme. Es ist unentbehrlich für die Aktivierung Deines Nebennierenmarks und des Hinterlappens in Deinem Gehirn – also Deiner Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Ohne Calcium sind Deine Muskeln nicht in der Lage zu arbeiten. Außerdem ist dieser Mineralstoff wichtig, damit Nervenbotenstoffe wie Adrenalin, Oxytocin und Vasopressin ausgeschüttet werden.
Zusätzlich ist Calcium wichtig für die Stabilisierung Deiner Zellwände und die Nervenerregung. Der Mineralstoff spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung.
Calcium wird durch den Urin, Schweiß und den Stuhlgang ausgeschieden. Deshalb musst Du Deinen Calciumvorrat täglich über die Nahrung auffüllen.
Calcium kann von Deinem Körper am Besten in gelöster Form aufgenommen werden. Calcium in Wasser gelöst bietet eine hohe Bioverfügbarkeit – es ist also leichter aufnehm- und verwertbar. Calciumhaltige Mineralwasser sind deshalb ein guter Calciumlieferant. Wenn Du diese zu Deinen Mahlzeiten trinkst, kannst Du die Calciumverwertbarkeit zusätzlich steigern. Doch auch Vitamin D spielt dabei eine Rolle, da die Aufnahme von Calcium zunächst im Dünndarm erfolgt und abhängig von Vitamin D ist.
Hier findest Du mehr Infos zu Calcium.
Natrium: Mehr als Kochsalz
Natrium ist unter anderem ein Bestandteil von Natriumchlorid (chemische Formel: NaCl), besser bekannt als Kochsalz. Dementsprechend befindet sich Natrium in allen salzigen Speisen.
Der menschliche Organismus enthält ca. 100 Gramm Natrium. Der größte Anteil befindet sich in der extrazellulären Körperflüssigkeit, was bedeutet, dass 50 % des Natriums außerhalb der Zellen zu finden ist. Natrium liegt hier in einer Konzentration von ca. 135-145 Millimol pro Liter vor. In Deinen Zellen selbst befinden sich nur ca. 5-10 % des gesamten Natriumgehaltes. Der restliche Natriumanteil ist in Deinem Knochengewebe zu finden.
Natrium reguliert den Säure-Basen-Haushalt und den Wasserhaushalt in Deinem Körper. Natrium gewährleistet die Erregbarkeit von Nerven sowie Muskeln und aktiviert viele unterschiedliche Enzyme.
Dein Natriumbedarf steigt mit der Menge, die Dein Körper an dem Mineral verbraucht. Aus diesem Grund besteht ein vermehrter Natriumbedarf bei sehr starkem Schwitzen, Erbrechen und Durchfall. Auch entwässernde Arzneimittel können den Natriumbedarf erhöhen.
Im Durchschnitt nehmen wir täglich ca. 6 – 8 Gramm Salz zu uns. Diese Menge entspricht ca. 2,4 – 3,2 Gramm Natrium. Es ist leicht, den Natriumgehalt von Lebensmitteln mit der Formel „Kochsalz (Gramm) = Natrium (Gramm) x Faktor 2,54“ zu ermitteln. 1 Gramm Kochsalz entspricht demnach ca. 0,4 Gramm Natrium.
Viele Menschen nehmen deutlich mehr Natrium zu sich als nötig. Das liegt daran, dass Kochsalz in nahezu allen verarbeiteten Speisen vorkommt und Menschen individuelle Würzgewohnheiten haben und teilweise zusätzlich nachsalzen.
Hier findest Du mehr Infos zu Natrium.
Magnesium: das Knochen-und Muskelmineral
Magnesium zählt zu den Elektrolyten. Der lebenswichtige Mikronährstoff kann von Deinem Körper nicht selbst gebildet werden und muss wie die anderen Nährstoffe über die Ernährung zugeführt werden.
Nach Calcium ist Magnesium mengenmäßig der zweitwichtigste Mineralstoff und zählt zu den Makronährstoffen.
Magnesium ist für den Stoffwechsel Deines Körpers unverzichtbar: Mehr als 300 Enzyme sind auf diesen Mineralstoff als Co-Faktor angewiesen (Enzyme sind Eiweiße, die Deine Stoffwechselvorgänge steuern und beschleunigen).
Magnesium ist zudem mitverantwortlich für die Proteinsynthese. Des Weiteren ist Magnesium wichtig bei der Reparatur sowie der Bildung der Erbsubstanz und ist an der Genregulation beteiligt.
Magnesium wird auch für die Energiegewinnung und -speicherung benötigt. Zusammen mit der „Energie-Währung“ des Körpers, dem ATP (Adenosintriphosphat), unterstützt es unsere Mitochondrien. Diese sind die „Kraftwerke“ unserer Zellen. Fehlt Deinem Körper Magnesium, so wird Energie verlangsamt bereitgestellt und die Körperzellen sterben früher ab.
Magnesium ist wichtig für das biologische Gleichgewicht der Mineralien in Deinem Körper. Es regelt die Durchlässigkeit der Zellmembranen und den Natrium-Kalium-Transport. Zudem ist Magnesium ein Co-Faktor für die Natrium-Kalium-Zellpumpe.
Magnesium ist für das Aktionspotential von Nerven zu Muskelzellen verantwortlich und nimmt Einfluss auf die Erregungsleitung. Es regelt das Anspannen und Entspannen Deiner Muskeln, von der Herz- über die Gesäß- und Skelett- bis hin zur Gebärmuttermuskulatur. Ohne Magnesium ist ein optimales Funktionieren Deiner Muskeln und Deines zentralen Nervensystems nicht möglich.
Hier findest Du mehr Infos zu Magnesium.
Kalium: Kreislauf, Energie, Muskeln und Herz
Kalium ist neben Phosphor, Schwefel und Calcium das vierthäufigste Element im menschlichen Körper. Der Kaliumgehalt ist von der stoffwechselaktiven Körpermasse abhängig. Ein weiblicher Körper enthält ca. 100 Gramm Kalium und ein männlicher ca. 150 Gramm. Kalium ist zu 98 % im Zellinneren enthalten und sehr wichtig für die Zellfunktionen.
Kalium wird für die Energiegewinnung benötigt und ist für die Gesundheit Deiner Zellen zuständig. Kalium reguliert auch die Weiterleitung von Reizen entlang eines Nervs und ist ebenfalls an der Tätigkeit Deiner Muskeln, auch des Herzmuskels, beteiligt.
Außerdem ist Kalium Bestandteil Deiner Verdauungssäfte und hat eine wichtige Funktion im Magen-Darm-Trakt. Dieser Mineralstoff trägt zur Regulation des Wasserhaushaltes und des Säure-Basen-Haushaltes bei.
Dabei ist ein ausgeglichener Natrium-Kalium-Haushalt entscheidend. Je mehr Natrium Du aufnimmst, desto mehr Kalium scheidet Dein Körper aus. Kalium regelt den osmotischen Druck in Deinen Zellen und ist dadurch an der Flüssigkeitsregulation Deines Körpers beteiligt.
Phosphor: Erbsubstanz und Aufbau der Zellwände
Die Phosphormenge im Körper liegt bei ca. 600-700 Gramm. 90 % des Phosphors befindet sich dabei in Deinen Knochen.
Gemeinsam mit Calcium sorgt Phosphor dafür, dass Dein Körper Energie aus der Nahrung gewinnen kann und dass Deine Knochen und Zähne fest bleiben. Liegt ein Kaliummangel vor, so schüttet die Nebenschilddrüse das Parathormon aus, das Calcium aus Deinen Knochen löst. Gleichzeitig wird bei diesem Prozess auch Phosphor freigesetzt.
Zudem dient Phosphor als Puffersubstanz Deines Blutes und hilft ihm, den pH-Wert zu stabilisieren. Auch für den Aufbau der Zellwände benötigt Dein Organismus Phosphor. Der Mineralstoff ist verantwortlich für die Struktur der Erbsubstanz (DNA) und Bestandteil der Nukleinsäuren der DNA.
Phosphor wird über die Nahrung in Form von Phosphat aufgenommen. In industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln werden häufig Phosphate und Phosphorsäure zugesetzt und erscheinen als Konservierungsstoffe, Säureregulatoren, Antioxidationsmittel oder Backtriebmittel.
Wovon hängt der Mineralstoffspiegel ab?
Mineralstoffe kommen unter anderem in Wasser, Gesteinen und im Erdboden vor. Dort werden sie von Pflanzen und Tieren aufgenommen und gelangen dann durch Nahrungsmittel in Deinen Körper. In der Regel kann der Mineralstoffspiegel durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung reguliert werden.
Nur wenn Dein Körper ausreichend mit Mineralstoffen versorgt ist, kann er gesund und fit bleiben. Allerdings kann der Mineralstoffspiegel durch Erkrankungen oder besondere Belastungen gestört sein. Das liegt daran, dass der Körper in bestimmten Situationen mehr Mineralstoffe benötigt. Langfristig ist es ratsam, Deinem Körper alle lebenswichtigen Mineralstoffe zuzuführen.
Dieser Bluttest kann Dir Auskunft über Deinen aktuellen Mineralstoffspiegel geben. So kannst Du eventuelle Mängel erkennen und gezielt ausgleichen.
Wer ist besonders von Mineralstoff Mangel betroffen?
Nicht jeder Mensch ernährt sich langfristig gesund und ausgewogen. Deshalb kann es zu Mangelerscheinungen kommen, die sich in vielerlei Formen ausdrücken können.
Nikotin, Alkohol & Genussmittel
Besonders häufig diagnostiziert wird ein Mangel an Mineralstoffen bei Rauchern und Menschen, die viel Alkohol konsumieren. Auch einige Genussmittel können zu Mineralstoffmangel führen: Beispielsweise haben Menschen, die viel Kaffee oder Tee konsumieren, einen erhöhten Bedarf an Calcium, was wieder zu einem Mehrbedarf an Kalium und Magnesium führt.
Fast Food & Diäten
Menschen, die sich kalorienreich ernähren und gerne auf Fast Food zurückgreifen, haben einen erhöhten Vitalstoffbedarf. Auch Schlankheitskuren und Diäten können langfristig zu einer Unterversorgung führen.
Allergien & Erkrankungen
Personen, die sich aufgrund von Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten einseitig ernähren müssen, zählen ebenfalls zum Kreise derer, bei denen häufiger ein Mangel an Mineralstoffen diagnostiziert wird.
Auch bei Patienten, die an Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen leiden, tritt häufig ein Mineralstoffmangel auf. Ebenso können Arthrose, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und Rheuma den Mineralstoffhaushalt negativ beeinflussen.
In der Rekonvaleszenzphase nach Operationen und Krankheiten benötigen Patienten in der Regel mehr Mineralstoffe als gesunde Menschen. Individuell können zudem genetische Veranlagungen ursächlich für einen unausgeglichenen Mineralstoffhaushalt sein.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Patienten, die mit Schmerzmitteln oder Antibiotika behandelt werden, sind ebenfalls häufiger von einem Mineralstoffmangel betroffen.
Weitere Medikamente, die den erhöhten Mineralstoffbedarf verursachen, sind Laxantien (Abführmittel), Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille), Statine (Blutfettsenker), Cortison-Präparate, Diuretika (Entwässerungsmittel) sowie Antazida (Magensäurepuffer).
Psychische und physische Belastungen
Belastungen durch das private oder berufliche Umfeld können ebenso zu einem Ungleichgewicht des Mineralstoffhaushalts führen.
Einige Menschen benötigen auch in der kalten Jahreszeit mehr Mineralstoffe. Ebenso besteht in verschiedenen Lebensabschnitten ein unterschiedlicher Mineralstoffbedarf: Kinder, Jugendliche und Heranwachsende haben ebenso einen erhöhten Bedarf wie Senioren.
Schwangere, Stillende und Sportler
Auch Schwangere und Stillende können eher von einem Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt betroffen sein. Weiter spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle: Personen, die viel Sport treiben, weisen zumeist einen höheren Mineralstoffbedarf auf. Auch Menschen, die sich wenig im Freien aufhalten, sind eher betroffen.
Welche Folgen hat ein Mineralstoffmangel?
Eine kurzfristige Unterversorgung mit Mineralstoffen – beispielsweise durch einen Junk-Food-Tag oder eine heftige Durchfallerkrankung – sind kein Grund zur Sorge. Fehlt es jedoch über einen längeren Zeitraum an Mineralstoffen, so sind die Symptome und körperlichen Folgen vielseitig. Sie reichen von ästhetischen Problemen bis hin zu ernsten gesundheitlichen Schäden.
Mangel an Calcium und Phosphat
Bei einem Mangel an Phosphat und Calcium werden Deine Zähne und Knochen nicht ausreichend mineralisiert. Das kann zu einer vermehrten Kariesneigung sowie zu häufig auftretenden Knochenbrüchen führen. Außerdem hat ein Mangel einen negativen Einfluss auf das Wachstum Deiner Knochen.
Mangelt es an Calcium, so treten verstärkt Muskelkrämpfe auf, die sich bis zur Bewegungsunfähigkeit steigern können. Bei einem Mangel an Phosphat können Deine Muskeln schwächer werden (Muskelschwäche).
Mangel an Natrium
Natriummangel wird als „Hyponatriämie“ bezeichnet. Die Folgen können teilweise lebensbedrohlich sein. Durch einen Natriummangel kann es zu einer vermehrten Wasseransammlung im Körper kommen. Mögliche Folgen sind die Schädigung der Leber oder eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz), wenn die Natriumkonzentration durch die Verdünnung des Natriums im Extrazellulärraum verringert wird.
Mangel an Kalium
Ein Mangel an Kalium kann gefährlich werden, wenn der Herzmuskel betroffen ist und es zu Herzrhythmusstörungen kommt. Ein Kaliummangel kann zu Lähmungserscheinungen, starken Muskelkrämpfen und Kreislaufproblemen führen.
Mangel an Magnesium
Ein Mangel an Magnesium kann Bluthochdruck verursachen oder verstärken. Weiter wirkt sich der Magnesiummangel ungünstig auf die Blutzuckereinstellung im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung aus.
Bei Frauen können Störungen der Menstruation, PMS (Prämenstruelles Syndrom) und verstärkte Menstruationsblutungen eine Folge von Magnesiummangel sein. Bei Schwangeren kann es durch einen Magnesiummangel zu vorzeitigen Wehen und Wassereinlagerungen im Gewebe kommen (Ödeme).
Die Verstärkung von Asthma, verbunden mit Bronchialkrämpfen können auf einen Mangel an Magnesium hindeuten. Auch Druck auf der Brust und Brustschmerz als Verkrampfung der Herzkranzgefäße können das Resultat eines Magnesiummangels sein. Hyperakusis (Geräuschempfindlichkeit) und Tinnitus (Ohrensausen) können als Folge ebenso auftreten, wie ein Burnout (Erschöpfung) oder Depressionen und Angstgefühle.
Welche Symptome treten bei Mineralstoffmangel auf?
Natrium
Ein leichter Natriummangel kann sich in Erbrechen, Übelkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Teilnahmslosigkeit und Muskelschwäche zeigen. Ein schwerer Natriummangel zeigt sich durch Bewusstseinseintrübungen, die bis zu einem komatösen Zustand und Krampfleiden (Epilepsien) führen können.
Kalium
Ein Kaliummangel (Hypokalliämie) zeigt sich mit relativ allgemeinen Symptomen wie Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Antriebslosigkeit. Auffälligere Symptome sind Muskelkrämpfe und Verstopfung, die häufig mit Übelkeit einhergehen.
Magnesium
Magnesiummangel äußert sich hauptsächlich in starken Muskelkrämpfen und Zuckungen, zum Beispiel am Augenlid.
Migräne und Kopfschmerzen, die plötzlich und vermehrt auftreten, können ebenfalls einen akuten Magnesiummangel andeuten.
Weiter zählen Müdigkeit, Energielosigkeit und Schwäche zu den Symptomen. Auch stets kalte Hände und Füße, Taubheitsgefühle in Armen und Beinen sowie Empfindungsstörungen deuten auf einen Mangel hin. Im psychischen Bereich treten Fahrigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Verwirrtheit, Schwindel sowie innere Unruhe und Konzentrationsstörungen auf.
Wo sind Mineralstoffe enthalten?
Als Grundformel gilt: Je unverarbeiteter Lebensmittel gegessen werden, desto höher ist der Mineralstoffgehalt.
Mineralstoffe sind in Fleisch und Wurst sowie Innereien enthalten. Auch Fisch und Meeresfrüchte, wie Muscheln oder Krabben, liefern viele natürliche Mineralstoffe. Auch Eiersowie Milch und Milchprodukte, wie Käse, haben einen hohen Anteil an Mineralstoffen.
Ebenso weisen alle Obst- und Gemüsesorten Mineralstoffe auf. Sie sollten allerdings roh verzehrt oder so schonend wie möglich zubereitet werden. Getreide wie Hafer, Gerste, Roggen und Weizen sowie daraus gebackenes Brot (am besten Vollkornbrot) bieten ebenfalls ausreichend Mineralstoffe.
Trockenobst, Bierhefe, Schokolade, Kürbiskerne, Nüsse, Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Algen, Sojasprossen, Beeren und Rettich sind besonders wertvolle Mineralstoffquellen für Deinen Körper.
Wichtig ist auch ein Mineralwasser, das reich an Mineralstoffen ist. Am besten schaust Du auf die Inhaltsstoffe und entscheidest Dich für ein Mineralwasser mit einem hohen Mineralstoffanteil.
Achte außerdem auf eine schonende Zubereitung. Denn Mineralstoffe sind gegen die meisten Zubereitungsformen unempfindlich und können nicht durch Luft oder Hitze zerstört werden. Allerdings werden sie durch langes Kochen ausgeschwemmt und befinden sich dann im Kochwasser – verwende dieses also im besten Fall weiter.
In unseren Listen calcium-, magnesium- und natriumhaltige Lebensmittel findest Du weitere Übersichten mit Angaben dazu, welche Lebensmittel den stärksten Mineralstoffgehalt haben.
Welche Wirkungen und Nebenwirkungen haben Mineralstoffe?
Welche Wirkungen haben Mineralstoffe?
Mineralstoffe sind wichtige Substanzen für Deinen Körper, die er benötigt um richtig arbeiten zu können. Sie sind wichtig, damit die zahlreichen Stoffwechselprozesse in Deinem Körper richtig ablaufen können.
Durch Mineralstoffe kann Dein Körper Nährstoffe richtig verwerten. Dabei kommt es immer auf ein Zusammenspiel aller Mineralstoffe an, weshalb eine ausgewogene Zufuhr wichtig ist.
Welche Nebenwirkungen haben Mineralstoffe?
Werden die Mineralstoffe durch die tägliche Nahrung zugeführt, kommt es selten zu Nebenwirkungen. Allerdings ist Vorsicht geboten, wenn unterschiedliche Mineralstoffe über Nahrungsergänzungspräparate zugeführt werden. Dabei kann es zu Wechselwirkungen und zur Überversorgung kommen.
Wenn Du regelmäßig Medikamente einnimmst, solltest Du ebenfalls auf mögliche Wechselwirkungen mit Nahrungsergänzungsmitteln achten.
Grundsätzlich sollten Mineralstoffe immer nur in kleinen Mengen zugeführt werden – vorzugsweise nach einer eingehenden Diagnose per Blutbild. Nebenwirkungen können dadurch weitestgehend ausgeschlossen werden.
Wie viele Mineralstoffe benötigt der Körper?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine unterschiedliche tägliche Zufuhr je nach Alter und Geschlecht.
Wie viel Mineralstoffe benötigen Frauen?
- Calcium: 1000 mg
- Phosphor: 700 mg
- Magnesium: 300 mg
- Kalium: 200 mg
- Natrium: 550 mg
Wie viel Mineralstoffe benötigen Männer?
- Calcium: 1000 mg
- Phosphor: 700 mg
- Magnesium: 300-350 mg
- Kalium: 200 mg
- Natrium: 550 mg
Wie viel Mineralstoffe benötigen Kinder?
- Calcium: 600-1000 mg
- Phosphor: 700 mg
- Magnesium: 80-250 mg
- Kalium: 2-5 mg
- Natrium: 200 mg
Wie viel Mineralstoffe benötigen Sportler?
- Calcium: 1000-1500mg
- Phosphor: 700 mg
- Magnesium: 350 -400 mg
- Kalium: 3-5 mg
- Natrium: 550 mg
Wie viel Mineralstoffe benötigen Schwangere?
- Calcium: 1000-1500 mg
- Phosphor: 700 mg
- Magnesium: 350 mg
- Kalium: 2-5 mg
- Natrium: 550 mg
Wie viel Mineralstoffe benötigen Stillende?
- Calcium: 1000 mg
- Phosphor: 700 mg
- Magnesium: 390 mg
- Kalium: 2-5 mg
- Natrium: 550 mg
Was bedeuten Deine Mineralstoffwerte?
Deine Mineralstoffwerte geben Dir Auskunft darüber, ob Dein Körper mit den wichtigen Vitalstoffen ausreichend versorgt ist und somit gut funktionieren kann. Mit einem Bluttest kannst Du schnell feststellen, ob Du einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt hast oder eventuell in einigen Bereichen Mängel vorweist.
Quellen
- Manfred Anke: Mineralstoffe : Mengen-, Spuren- und Ultraspurenelemente in der Prävention; Diagnostik, Ernährung, Stoffwechsel und Prävention – Intoxikation und Prävention. Wiss. Verl.-Ges., 2001, ISBN 3804718388
- Josef Köhrle: Mineralstoffe und Spurenelemente : Molekularbiologie, Interaktion mit dem Hormonsystem, Analytik. Wiss. Verl.-Ges., 1998, ISBN 3804715354
- Wilfried H.O. Ernst: Umweltbelastung durch Mineralstoffe : biologische Effekte. Fischer, 1983, DNB 840212399
- Bé Mäder: Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme & Co. Midena, 1994, ISBN 3310001547
- Manfred Anke: Mineralstoffe und Spurenelemente in der Ernährung : Mangel, Toxizität, Artspezifität, Versorgung, Vergleichbarkeit und Relevanz der Befunde bei Tier und Mensch. Verl. Media Touristik, 1993, ISBN 3894859989
- Eva-Maria Schröder: Der Vitamin- & [und] Mineralstoff-Ratgeber : für Ausdauer-Sportler. Sportinform, 1986, ISBN 3924557209
- Andrea Hartwig: Nutzen-Risiko-Bewertung von Mineralstoffen und Spurenelementen : Biochemische, physiologische und toxikologische Aspekte. KIT Scientific Publishing, 2013, ISBN 3731500795
- Hans-Jürgen Holtmeier: Bedeutung von Natrium und Chlorid für den Menschen : Analytik, Physiologie, Pathophysiologie, Toxikologie und Klinik. Springer, 1992, ISBN 354055209X
1 Kommentar
Echt super Beitrag. Ein Mangel an Mineralstoffen verschafft irgendwie immer Probleme auf einer Art. Deswegen immer auf die Ernährung achten 😀