Die Stearinsäure ist eines der wichtigsten Fette, die Dein Körper benötigt. Sie kann über die Nahrung aufgenommen werden, wird jedoch eher vom Körper selbst produziert.

Was ist Stearinsäure?

Stearinsäure ist eine gesättigte Fettsäure und gehört zu den häufigsten und wichtigsten Fetten überhaupt. Als gesättigtes Fett hat die Stearinsäure jedoch auch einen schlechten Ruf – unverdient allerdings, denn sie hebt den Cholesterinspiegel nicht an. Obwohl sie aus vielerlei Gründen lebenswichtig ist, kann ein übermäßiger Verzehr aber dennoch zu negativen Folgen führen.

Zudem bist Du nicht auf eine Versorgung mit Stearinsäure aus Deiner Ernährung angewiesen, denn Dein Körper kann sie selbst herstellen.

Wovon hängt Dein Stearinsäurespiegel ab?

Wie bei allen nicht-essenziellen Substanzen hängt auch Dein Stearinsäurespiegel hauptsächlich aber nicht ausschließlich von der Ernährung ab. Die gesättigte Fettsäure wird zwar direkt durch die Nahrung aufgenommen, kann allerdings auch im menschlichen Organismus aus Kohlenhydraten gebildet werden. Selbst bei einer fettarmen oder nahezu fettfreien Ernährung kann Dein Stearinsäurespiegel also noch immer vergleichsweise hoch sein.

Wer ist besonders häufig von einem Stearinsäuremangel betroffen?

Aufgrund des umfassenden Vorkommens der Stearinsäure in nahezu jedem fetthaltigen Lebensmittel und der Fähigkeit Deines Körpers, die Fettsäure aus Zuckern selbstständig herzustellen, ist ein Mangel ausgesprochen selten. In besonderen Fällen kann er aber dennoch auftreten. Zu möglichen Risikofaktoren für einen Stearinsäuremangel gehören:

  • Ernährung: Bei einer allgemeinen Mangelernährung, wie sie durch Magersucht, Bulimie oder Nahrungsknappheit entstehen kann, kann ein Stearinsäuredefizit entstehen. Gleiches gilt für Ernährungsformen, in denen extrem geringe Mengen Fette und Kohlenhydraten aufgenommen werden, wie beispielsweise Mono-Diäten.
  • Resorptionsstörungen: Durch bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise chronisch entzündliche Krankheiten des Darms aber auch angeborene Stoffwechselstörungen, kann die Aufnahmefähigkeit des Darms eingeschränkt sein. Selbst bei einer ausgewogenen Ernährung, die ausreichend Stearinsäure beziehungsweise Kohlenhydrate enthält, kommen die Nährstoffe schlicht nicht im Organismus an.
  • Hoher Bedarf: Durch große körperliche Belastungen, wie Leistungssport, harte Arbeit und Krankheiten, kann der Bedarf an Stearinsäure immens erhöht sein. Fehlen Reserven und werden diese nicht in erhöhtem Maße über die Ernährung ausgeglichen, ist ein Stearinsäuremangel wahrscheinlich und kann sowohl akut als auch chronisch auftreten.

Wer ist besonders häufig von einer Stearinsäureüberversorgung betroffen?

Da sich die Stearinsäure vorwiegend in tierischen Lebensmitteln in großem Maße findet, kann es durch den Verzehr großer Mengen Fleisch und Wurst durchaus zu einer Erhöhung der gesättigten Fettsäure kommen. Betroffen sind also vor allem Menschen, die sich einseitig, sehr fettreich und hauptsächlich von tierischen Produkten ernähren.

Allerdings kann es auch durch große Mengen Zucker auf dem Speiseplan zu einer Erhöhung der Stearinsäure kommen. Eine besonders kohlenhydratreiche Kost gilt daher ebenfalls als Risikofaktor für eine Überversorgung.

Welche Folgen kann ein Stearinsäuremangel haben?

Die Stearinsäure dient als Energielieferant, baut Reserven auf und ist am Aufbau und dem Schutz von Zellmembranen beteiligt. Mögliche Folgen eines Stearinsäuremangels sind daher auch auf diese Bereiche begrenzt.

Welche Folgen kann eine Stearinsäureüberversorgung haben?

Die Stearinsäure steht zwar nicht im Verdacht, den Cholesterinspiegel anzuheben, eine extreme Erhöhung des Blutspiegels kann aber dennoch ungünstige Folgen auf Deinen Körper und Deine Gesundheit haben. Gerade das Immunsystem leidet darunter.

Welche Symptome treten bei einem Stearinsäuremangel auf?

Die möglichen Anzeichen und Symptome eines Stearinsäuremangels sind unter anderem:

  • Haut und Gewebe: Aufgrund der Beteiligung von Stearinsäure am Aufbau von Zellmembranen ist die gesättigte Fettsäure auch anteilig für den Schutz von Gewebe und der Feuchtigkeitsregulierung der Haut verantwortlich. Besteht ein Mangel, wird die Haut häufig trocken und rissig, die Fingernägel und das Haar können ihren natürlichen Glanz verlieren, spröde und brüchig werden.
  • Energie und Reserven: Gesättigte Fettsäuren, wie die Stearinsäure, dienen hauptsächlich als Energielieferant und zum Aufbau von Reserven. Bei einem anhaltenden Defizit werden Reserven nach und aufgebraucht, die bereitstehende Energie wird geringer – Antriebslosigkeit und sinkende Leistungsbereitschaft sind die möglichen Folgen. Das gilt sowohl für die körperliche, als auch die geistige Leistung. Das Körpergewicht sinkt deutlich, neben Fett werden auch Muskeln abgebaut.
  • Krankheitsanfälligkeit: Mit einem Stearinsäuremangel gehen häufig auch andere Mangelzustände, wie ein genereller Fettmangel aber auch ein Vitamin Defizit einher. Oftmals ist das erste Anzeichen für eine derartige Unterversorgung eine deutlich erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten. Wunden heilen schlechter, Infektionen verlaufen schwerer und dauern länger an.

Welche Symptome treten bei einer Stearinsäureüberversorgung auf?

Die Stearinsäure hat – sofern sie im Übermaß vorhanden ist – negative Auswirkungen auf:

  • Reserven: Wer sich hauptsächlich von fett- und zuckerreichen Produkten ernährt, baut übermäßige Reserven – gemeinhin bekannt als Übergewicht – auf. Ab einem bestimmten Ausmaß gehen hiermit zahlreiche gesundheitliche Einschränkungen Risiken einher.
  • Immunsystem: Eine andauernde Überversorgung der Stearinsäure hemmt bestimmte Bestandteile des Immunsystems, kann Infektionen beziehungsweise schwerere Krankheitsverläufe also begünstigen.

Wo ist Stearinsäure enthalten?

Wie bereits erwähnt, findet sich die Stearinsäure in nahezu jedem fetthaltigen Lebensmittel vor allem aber in tierischen Produkten, wie Fleisch, Wurst und tierischen Fetten. Auch in pflanzlichen Lebensmitteln ist die Stearinsäure enthalten, hier allerdings in geringerem Maße.

Ausnahmen bilden Kakaobutter und Rindertalg, diese enthalten trotz ihres hohen Fettgehalts keine Stearinsäure.

Welche Wirkungen beziehungsweise Nebenwirkungen hat Stearinsäure?

Obwohl die Stearinsäure so häufig vorkommt, sind ihre Wirkungen und Nebenwirkungen vergleichsweise begrenzt. Eingesetzt wird die gesättigte Fettsäure allerdings nahezu im gesamten Körper.

Welche Wirkungen kann Stearinsäure haben?

Aufbau von Zellmembranen, körpereigener Schutz, Energiebereitstellung und das Anlegen von Reserven kommt der Stearinsäure zu. Zudem spielt sie eine Rolle bei der Aufnahme und dem Nutzen von fettlöslichen Vitaminen und hat eine Auswirkung auf die Gesundheit und Erscheinung von Haut, Haaren und Nägeln.

Welche Nebenwirkungen kann Stearinsäure haben?

Kommt es fortlaufend zu einer Überversorgung mit Stearinsäure, können die bereits genannten Symptome einer Überversorgung auftreten. Übergewicht und eine Hemmung des Immunsystems sind wahrscheinlich.

Wie viel Stearinsäure benötigt Dein Körper?

Eindeutige Empfehlungen zur Aufnahme von Stearinsäure gibt es durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung noch nicht. Diese gibt als Orientierung jedoch an, dass zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs über gesättigte Fette – zu denen auch die Stearinsäure gehört – gedeckt werden sollten.

In Industrieländern liegt dieser Wert allerdings meist deutlich höher. Die ständige Verfügbarkeit und das große Angebot an kostengünstigem Fleisch, Wurst, Fetten und Milchprodukten verleitet dazu, diese täglich in großen Mengen aufzunehmen. Setze stattdessen den Fokus Deiner Ernährung auf vegetarische Kost und baue wöchentlich zwei bis drei Mahlzeiten mit Seefisch in Deinen Speiseplan ein. Gerade Wurst und Fleisch sollten nur selten auf dem Teller landen, komplett darauf verzichten musst Du allerdings nicht. Auf diese Weise erhältst Du eine ausgewogene Mischung an Fetten.

Was bedeuten Deine Stearinsäurewerte?

Deine Stearinsäurewerte können Aufschluss über Mangelzustände und Überversorgungen geben und anzeigen, ob eine Umstellung Deiner Ernährung sinnvoll ist. Sie können unter Einbeziehung von Ernährung und Lebensgewohnheiten aber beispielsweise auch auf Stoffwechselstörungen hinweisen.

In jedem Fall können erst eindeutige Rückschlüsse gezogen werden, wenn die oben genannten Faktoren berücksichtigt und zudem wiederholte Untersuchungen durchgeführt werden. Eine Blutuntersuchung allein hat hingegen in Bezug auf die Stearinsäure wenig Aussagekraft.

Quellen

  • Wang, Z. J., et al. (2006). „Neuroprotective effect of the stearic acid against oxidative stress via phosphatidylinositol 3-kinase pathway.“ Chem Biol Interact 160(1): 80-87.

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