Triglyceride sind für den Körper Energiespeicher und gelten als Naturalfette, welche beispielsweise aus der Nahrung aufgenommen werden. Abhängig ist der Wert aber nicht nur von Ernährung und Bewegung, auch die erbliche Veranlagung spielt eine Rolle.
Was sind Triglyceride?
Triglyceride sind sogenannte Neutralfette, die dem Körper als Energiespeicher dienen. Diese Reserven können direkt aus der Nahrung aufgenommen oder aber aus anderen Substanzen im Körper gebildet werden. So schlecht der Ruf der Fette im Allgemeinen auch ist, erfüllen sie in Deinem Körper doch entscheidende Funktionen – solange nicht zu viele davon vorhanden sind.
Wovon hängt Dein Triglyceridspiegel ab?
Der Triglyceridspiegel ist abhängig von der Ernährung, dem Grundumsatz und auch von der genetischen Prädisposition. Triglyceride sind ein wichtiger Energielieferant, die pro Gramm mehr Kalorien als Eiweiß oder Kohlenhydrate aufweisen. Ernährst Du dich vergleichsweise fettreich, hast bedingt durch viel Bewegung und viel Muskelmasse aber auch einen hohen Grundumsatz, kann Dein Spiegel also tatsächlich niedrig sein. Bei wenig Sport und einem fettreichen Speiseplan ist der Triglyceridspiegel jedoch meist hoch.
Wie bereits erwähnt, hängen Deine Werte jedoch auch von der erblichen Veranlagung ab. Trotz einer eigentlich bewussten Ernährung und viel Bewegung kann der Spiegel also erhöht sein. Aus diesem Grund ist es ratsam, den eigenen Triglyceridspiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Wer ist besonders von Triglyceridmangel oder einer Triglyceridüberversorgung betroffen?
Ein Triglyceridmangel ist selten, kann jedoch durchaus auftreten. Stark fettreduzierte Ernährungsweisen oder gar eine fettfreie Diät, Unterernährung, Magersucht und Bulimie sind mögliche Gründe. Zudem kann es durch Darmerkrankungen dazu kommen, dass die Resorption – also die Aufnahme der Triglyceride in den Körper – gestört ist. Ebenso können Leberschäden oder -erkrankungen die Bildung von Triglyceriden im Organismus verhindern.
Deutlich häufiger sind allerdings erhöhte Triglyceridwerte. Gründe hierfür können wiederum die vererbten Anlagen sein, aber auch häufiger Alkoholkonsum, bestimmte Medikamente, Erkrankungen wie Diabetes oder das metabolische Syndrom, und natürlich Deine Ernährungsweise. Stehen viele fettreiche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan, ist eine Erhöhung der Triglyceride die logische und häufige Folge.
Welche Folgen haben Triglyceridmangel und Triglyceridüberversorgung?
Ein Triglyceridmangel ist zwar seltener, kann aber verheerende Folgen haben. Triglyceride werden von Deinem Körper als Schutz und Speicher benötigt, sie dienen gewissermaßen als Isolierung für die Organe, unterpolstern die Haut und können die Körpertemperatur konstant halten. Zudem werden sie als Bausteine für Zellmembranen eingesetzt, wirken bei Botenstoffen und weiteren lebenswichtigen Substanzen mit.
Besteht eine konstante Unterversorgung und sind keine Triglyceridspeicher vorhanden, wie es beispielsweise bei Magersucht der Fall ist, wird Energie aus anderen Geweben gewonnen. Die Folge sind Muskelabbau und Schäden an Knochen, Haut und Haaren.
Ein Überschuss an Triglyceriden kann hingegen zu Fettleibigkeit führen, aber auch durch diese bedingt sein. Hinzu kommt, dass die Neutralfette die Gefäße belasten und in diesen Ablagerungen hinterlassen können, was den Blutfluss und die Sauerstoffversorgung kleinerer Gefäße unterbindet. Auch können die Triglyceride die Bauchspeicheldrüse stressen. Stark erhöhte Triglyceridspiegel erzeugen sogar eine Pankreatitis – also die Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Welche Symptome treten bei Triglyceridmangel auf?
Da es sich bei den Triglyceriden um Fette handelt, fällt ein Mangel häufig zunächst beim Erscheinungsbild der Haut auf. Diese wird trocken und rissig, kann schuppen und jucken. Grund hierfür ist, dass der natürliche Schutz verloren geht. Weil eine Unterversorgung im Grunde nur bei extremen Diäten oder Essstörungen auftritt, ist erheblicher Gewichtsverlust meist das erste Anzeichen. Zu den anderen Symptomen gehören:
- Verlust von Körperfett und Muskelgewebe
- Vorzeitige und beschleunigte Faltenbildung
- Veränderungen an Haaren und Nägeln – Trockenes, sprödes Haar, Haarausfall und brüchige Nägel
- Gelenkschmerzen
- Generelle Antriebslosigkeit, reduzierte Energie
- Erhöhte Anfälligkeit gegenüber Ekzemen, entzündlichen Hauterkrankungen und Infektionen
Da es sich bei vielen Vitaminen um fettlösliche Vitalstoffe handelt, kommen auch diese bei einem Triglyceridmangel oftmals zu kurz. Hierdurch können weitere Defizite und Symptome entstehen.
Welche Symptome treten bei einer Triglycerideüberversorgung auf?
Da Triglyceride Ablagerungen in den Gefäßen erzeugen können, sind Durchblutung, Versorgung und Bluthochdruck oftmals die ersten Anzeichen für eine Überversorgung. Allerdings bleiben diese lange Zeit unbemerkt, da sie schleichend auftreten. Zu den Symptomen einer Triglyceridüberversorgung gehören:
- Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern
- Gelenkbeschwerden
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Folgekrankheiten, wie Diabetes, Entzündung der Bauchspeicheldrüse und Gicht, sowie koronare Herzkrankheiten
Wo sind Triglyceride enthalten?
Triglyceride befinden sich hauptsächlich in fettreichen Nahrungsmitteln und hier vor allem in tierischen Produkten. Dazu zählen:
- Fettes Fleisch und fettige Wurstwaren
- Fettiger Käse, Butter, Schmalz und Kokosfett
- Frittierte und Chips
- Fettige Süßigkeiten und Brotaufstriche, wie Nuss-Nougat- Creme, Milchcremes und generische Schoko-Riegel
- Fast Food
Welche Wirkung und Nebenwirkung haben Triglyceride?
Triglyceride werden zum einen benötigt, um einen körpereigenen Schutz, Gewebe und Reserven aufzubauen – zum anderen können sie im Übermaß erheblichen Schaden anrichten. Eine Balance ist daher nicht nur unbedingt empfehlenswert, sondern entscheidend für die Gesundheit. Über Wirkung und Nebenwirkung bestimmt also vor allem die Menge.
Welche Wirkungen haben Triglyceride auf Dich?
Triglyceride halten die Haut geschmeidig und geschützt, bilden eine Barriere gegen Kälte, regulieren den Feuchtigkeitshaushalt und können auch gegen Krankheitserreger schützen. Zudem wirken sie als mechanischer Schutz – eine Art Polster – gegen Erschütterungen und Stöße rund um die Organe.
Davon abgesehen werden Triglyceride als Bausteine für die Zellmembranen und Botenstoffe benötigt, sie beeinflussen also auch Stoffwechsel, Regeneration und Wachstum.
Welche Nebenwirkungen haben Triglyceride auf Dich?
Nebenwirkungen durch Triglyceride kommen erst bei einem Überschuss zustande. Zu diesen gehören die bereits erwähnten Ablagerungen in den Gefäßen, Folgeerkrankungen und Übergewicht. Leider bleibt eine Erhöhung des Triglyceridspiegels oftmals für lange Zeit unbemerkt.
Sinnvoll ist es daher, häufige und regelmäßige Untersuchungen der Triglyceridwerte bei einem Arzt vornehmen zu lassen. Nur diese bringen Aufschluss darüber, ob eine Veränderung nötig ist, um den Triglyceridspiegel zu reduzieren.
Wie viele Triglyceride benötigt der Körper?
Laut Empfehlung der DGE sollten 30 Prozent der täglichen Nahrungszufuhr aus Fetten bestehen. Einen genauen, speziellen Tagesbedarf an Triglyceriden gibt es also laut der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit nicht.
Was bedeuten Deine Triglyceridwerte?
Bei einem Blutwert von mehr als 1000 Milligramm pro Deziliter ist das Risiko für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse immens erhöht. Bereits ab 150 Milligramm pro Deziliter ist der Blutwert aber grenzwertig hoch.
Welche Maßnahmen nötig sind, um einen gesunden Spiegel zu erreichen, kann jedoch nur ärztlich entschieden werden.
Welche Triglyceridquellen sind gesund?
Die Balance zwischen einer ausreichenden Versorgung und zu viel Triglyceriden zu halten, ist durch moderne Ernährung oftmals kein leichtes Unterfangen. Durch die Ernährung mit gesunden, fettreichen Lebensmitteln ist es aber auch nicht unmöglich. Zu diesen zählen:
- Fettreicher Fisch und Meeresfrüchte
- Pflanzliche Öle und Fette
- Nüsse, Kerne und Samen
- Gemüse
Eine vegetarische Ernährung ist dem Triglyceridspiegel oftmals zuträglich aber auch eine Einschränkung des Verzehrs tierischer Produkte kann hilfreich sein.
Quellen
- Calista Araujo: Triglycerides : Chemical structure, biosynthesis & role in disease. Everybody Books, 2013, ISBN 1624177271
- Omega-Fettsäuren in Triglycerid-Form haben Vorteile. In „Ärzte-Zeitung“, 2011, 35, ISSN 0175-5811
- Siegfried Hoc: Hormonersatztherapie mit Tibolon: Synthetisches Steroid senkt auch Triglycerid-Spiegel. In „Deutsches Ärzteblatt“, 97(2000), 42, ISSN 0012-1207
- B. Martina: Intraindividuelle Schwankungen der Triglycerid- und Gesamtcholesterinkonzentrationen im Serum bei gemischter Hyperlipidämie. In „DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift“, 118(1993), 12, Thieme Publishing Group, ISSN 0012-0472
- Hanna Bloomfield Rubins: The Trouble With Triglycerides. In „Arch Intern Med“, 160(2000), 13, American Medical Association, ISSN 0003-9926
- Hans-Gerhard Stadler: Entwicklung eines kontinuierlichen Verfahrens zur enzymkatalysierten Synthese eines strukturierten Triglycerides. Hochschulschrift, 2005, Uni. Stuttgart, Diss., urn urn:nbn:de:bsz:93-opus-23546
- Boudewijn Klop: Alcohol and plasma triglycerides. In „Current Opinion in Lipidology“, 24(2013), 4, Ovid Technologies, ISSN 0957-9672