Frau die DNA Proben analysiert

Wir alle hatten diese eine Schulfreundin bzw. diesen einen Schulfreund, die/der einfach in jeder Sportart die/der Beste war. Damals dachte man sich dann vielleicht „manche sind eben einfach sportlicher als andere“.

Was Dir vielleicht noch heute unverständlich und unfair erscheinen mag, ist allein ein biologischer Faktor, also die genetische Veranlagung dafür, ob jemand sportlich ist oder nicht. Ob Sport und Leistungsfähigkeit, Aussehen, Intelligenz oder sogar der Klamottengeschmack und die Partnerwahl – wie Menschen durch ihr Leben gehen, ist zu einem großen Teil von ihrem Erbgut abhängig. Die DNA ist die Grundlage unseres Lebens. Sie enthält alle Erbinformationen. Im Wesentlichen handelt es sich um die biologische Gebrauchsanweisung, die in jeder unserer Zellen steckt. Heißt das im Umkehrschluss, dass wir sozusagen durch unsere DNA vorprogrammiert sind? Oder liegt es doch an uns, wie wir leben, wie alt wir werden und wie gesund wir dabei bleiben?

In den letzten Jahren hat sich das Wissen um unsere Gene durch neue Erkenntnisse der Wissenschaft immer wieder verändert. Neue Forschungsrichtungen entstanden und immer spezifischere Bereiche unserer DNS wurden unter die Lupe genommen. Um zu verstehen, wie der Bauplan unseres Körpers überhaupt funktioniert und was wir in unserem Leben selbst in unserer Hand haben, haben wir ein mal nachgefragt.

Um etwas Licht in die ewigen Fragen der Wissenschaft zu bringen, hat sich Tobias Teuber, der Gründer und CEO von Lykon, für uns Zeit genommen. Der Betriebswirtschaftler und Gesundheitsexperte digitalisiert seit nunmehr fünf Jahren den Bereich der Labormedizin, um jedem zu ermöglichen, die medizinische Erkenntnisse und neuesten Gesundheitstechnologien zu nutzen. In unserer Live Session am Montag, den 07. September um 18:30 Uhr, steht Dir Tobias auf Instagram Rede und Antwort! All Deine Fragen zum Thema Gene in Verbindung mit Bewegung und Ernährung kannst Du jetzt auf dem Instagram–Account von urbansportsclub stellen.

Vorab klären wir die 3 häufigsten Mythen rund um das Erbgut und die Vererbung:

Mythos 1 – Der Mensch ist nur ein Sklave seiner Gene

Gene legen nicht allein fest, welche Eigenschaften wir besitzen und welche nicht. Obwohl einige Merkmale, wie zum Beispiel die Blutgruppe, strikt durch unsere Gene bestimmt werden, sind sie in der Regel nicht die einzigen Determinanten von Merkmalen. Wer wir sind, ist ebenfalls von der Umwelt abhängig, in der wir leben.
Letztlich kann zum Beispiel jemand, der ein aktives und gesundes Leben führt, das Risiko von erblich bedingten Krankheiten minimieren. Dabei sind es auch mehrere Gene, die die meisten äußeren Erscheinungsmerkmale bei Menschen, wie zum Beispiel Größe, Augen- und Hautfarbe, bestimmen. Aktuelle Forschungen haben sogar gezeigt, dass fast 100 Gene die Hautfarbe beeinflussen können (Barsh, 2003)! Welche Hautfarbe man hat, hängt dann sowohl von der Menge des produzierten Farbstoffs Melanin als auch vom Typ (schwarz, braun oder rötlich) ab.

Mythos 2 – Alle Genveränderungen sind schädlich

Auf keinen Fall! Die meisten Veränderungen bzw. Mutationen, die in unserer DNA auftreten, sind Veränderungen in einzelnen Grundbausteinen. Neuere Forschungen legen sogar nahe, dass jeder von uns etwa 60 neue Mutationen erbt, die bei seinen Eltern so gar nicht vorkommen (Conrad et al., 2011). Wenn Mutationen in einem Gen auftreten, führen sie möglicherweise nicht zu einer signifikanten Veränderung. Es ist wahrscheinlich, dass die Mutation unbemerkt bleibt.
Besser noch: Mutationen können für uns sogar von Vorteil sein. Zum Beispiel könnte eine Mutation dafür sorgen, dass man resistent gegen bestimmte Krankheiten wird. Menschen, die diese Mutation in sich tragen, geben sie an ihre Nachkommen weiter. Mutationen können uns also dabei helfen, uns zu einem gewissen Grad anzupassen, wenn sich unsere Umwelt verändert.

Mythos 3 – Seit der Steinzeit haben wir uns wenig verändert

Wann hast Du das letzte Mal über einen anderen Verkehrsteilnehmer geflucht, als man im Auto unterwegs war. Oder rechts überholt, um der Schnellere zu sein? In vielen Situationen des modernen Alltags kommt der Steinzeitmensch in uns noch deutlich hervor. 😉

Ursprünglich ging man davon aus, dass beim Übergang vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter genetisch nicht viel passiert ist. Weil es jetzt möglich ist, mit Hilfe von besseren DNA- Extraktionstechniken, die heute wohl größte Sammlung genomweiter Datensätze aus alten menschlichen Überresten zu analysieren, weiß man, dass sich doch einiges getan hat.
Was sich verändert hat:

  • die Körpergröße
  • die Fähigkeit zur Laktoseverdauung im Erwachsenenalter
  • der Fettsäurestoffwechsel
  • der Vitamin-D-Spiegel
  • die Hautpigmentierung
  • die Augenfarbe
  • das Immunsystem

Doch am Ende des Tages tragen wir die genetische Dreifaltigkeit der Vorgeschichte, also der Stein-und der Bronzezeit in uns, sind zu 30 % Jäger und Sammler, zu 30 % Frühbauern und 40 % Steppen-Viehhirten.

Wir Europäer sind ein genetischer Mischmasch, der auch unser Äußeres geprägt hat: Die blauen Augen haben wir von den noch dunkelhäutigen Jägern und Sammlern, die helle Haut von den Frühbauern und die blonden Haare aus der Steppe. Ob es so etwas wie ein Sportler-Gen gibt oder nicht und inwieweit die Ernährung von unseren Genen abhängig ist, kannst du in unserer Live-Session erfahren.

Dies ist ein Gastbeitrag von unserem Partner Urban Sports Club.

Über den Autor

Urban Sports Club bietet eine flexible Sport-Flatrate. Ziel ist es, Menschen über das größte und vielfältigste Angebot zum Sport zu motivieren und zu einem gesunden und aktiven Lebensstil zu inspirieren. Von Fitness, Yoga, Schwimmen und Bouldern über Teamsport bis hin zu Wellnessangeboten – Mitglieder können sich aus über 50 Sportarten und mehr als 8.000 Partner-Standorten europaweit ihren individuellen Trainingsplan zusammenstellen und per Smartphone-App zum Sport einchecken. Mehr Infos findest Du hier.

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